Deutsche Bahn soll sich in Vaihingen auf Wettbewerb einlassen

  • Liberale Gesprächsrunde

Vaihingen. Nachdem der FDP-Landtagsabgeordnete des benachbarten Enzkreises, Professor Dr. Erik Schweickert, wiederholt den Kundenservice an den Bahnhöfen der Residenzbahn nach dem Betreiberwechsel im Juni 2019 in Kleinen Anfragen thematisiert hatte (siehe Drucksachen 16/2030 und 16/3663) und auch die Presse über die Schließung des Reisezentrums am Vaihinger Bahnhof berichtet hatte, widmete sich die Liberale Gesprächsrunde der Freien Demokraten im September im Café Marilyn dem Thema. Dabei herrschte die Meinung vor, dass der Betreiberwechsel auf der Strecke durchaus Chancen für einen besseren Kundenservice an den Bahnhöfen biete.

„Im Idealfall haben wir am Ende der Verhandlungen einen Fahrscheinschalter, der Tickets für den Nahverkehr der neuen Betreiber Go-Ahead und Abellio, für den Fernverkehr der Deutschen Bahn und für Flixtrain-Fernzüge und Flixbus-Fernbuslinien aus einer Hand anbietet“, sagte der Vorsitzende des FDP-Ortsverbandes Vaihingen-Sachsenheim, Roland Zitzmann. Dazu müsse die Deutsche Bahn nach der Niederlage bei der Neuausschreibung des Nahverkehrs aber endlich die Rolle der „beleidigten Leberwurst“ ablegen. „Die Zeiten des Bahnmonopols sind nun einmal vorbei. Die DB täte gut daran, sich jetzt auf einen fairen Wettbewerb mit der Konkurrenz einzulassen“, forderte Zitzmann.

Vertraglich verhält es sich so, dass die Verkehrsgesellschaft Go-Ahead, die ab Juni 2019 den Betrieb der IRE-Züge zwischen Stuttgart und Karlsruhe von der Deutschen Bahn übernimmt, dazu verpflichtet ist, an den Bahnhöfen Karlsruhe Hauptbahnhof, Karlsruhe-Durlach, Pforzheim Hauptbahnhof und Vaihingen an der Enz im Umkreis von 500 Metern personenbediente Verkaufsstellen mit den heutigen Öffnungszeiten vorzuhalten. Freilich sei Go-Aheaddiesbezüglich nicht an die Räumlichkeiten der Deutschen Bahn gebunden, erläuterte Zitzmann. Dass derzeit noch unklar sei, ob die neue Verkaufsstelle auch Fahrscheine der Deutschen Bahn anbieten dürfe, liege an der Haltung des ehemaligen Monopolisten und nicht am mangelnden Willen von Go-Ahead. Eine gemeinsame Sorge der Gesprächsrunde betraf die Wartehalle des Vaihinger Bahnhofs: Ein geschützter und beobachteter Warteraum sei gerade spätabends und im Winter unerlässlich für die Sicherheit.

Björn Vetter

Beisitzer im FDP Ortsvorstand Vaihingen-Sachsenheim und im FDP Kreisvorstand Ludwigsburg, Mitglied in verschiedenen Vereinen, u.a. Freiwillige Feuerwehr Abt. Ensingen, Schützenverein Aurich, Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V.

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