FDP Reisegruppe besichtigt die Windkraftanlage Simmersfeld im Schwarzwald

„Erneuerbare Energien“ stehen kommunalpolitisch im Focus und sind von großem Interesse für Bürgerinnen und Bürger. Nachdem der FDP Ortsverband Vaihingen-Stromberg 2012 eine Biogasproduktion, eine Wasserkraftanlage und eine große Solaranlage besichtigt hat, stieß die Einladung zum Windpark Simmersfeld zu fahren auf großes Interesse. Über 40 Teilnehmer trafen sich zum Ausflug, den Vorstand Roland Zitzmann mit einem Freizeitprogramm zum ganztägigen Jahresausflug erweitert hatte.

 

Karl Roller, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Simmersfeld, begrüßte die FDP – Reisegruppe im größten Windpark in Baden Württemberg. Die aus 5 Ortsteilen bestehende Gemeinde mit 2100 Einwohnern liege in 470 – 870 m Höhe, bestehe zu 3/4 aus Wald, gehöre zu den steuerschwachen Gemeinden und benötige nach wie vor Unterstützung wie z.B. aus dem Förderprogramm „Ländlicher Raum“. „Wie schade, dass die dänische Firma Vestas (Erbauer des Windparks) ihren deutschen Firmensitz nicht nach Simmersfeld verlegt hat, mit der Gewerbesteuer stünden sie besser da“, bemerkte ein Reiseteilnehmer dazu.

 

Mit fundiertem Fachwissen und Herzblut informierte Stefan Seeger über Geschichte und Entwicklung, Transport und Aufbau, Betrieb und Leistung des Windparks von 14 Windrädern. Sie stehen in guter Entfernung zum Ort mitten im Wald und überragen mit 90 m und 100 m Höhe die Bäume. Zusammen mit Vater Kurt hat er eine informative Broschüre erstellt, die mit einem eindrucksvollen Foto und dem chinesischen Sprichwort beginnt: „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“

 

Gegen starken Widerstand aus der Umgebung gelang den Investoren mit Unterstützung der damaligen Landesregierung der Baubeginn 2007 im Gebiet des renaturierten ehemaligen Munitionslagers. Dessen panzertaugliche Straßen boten gute Vorraussetzungen für den Transport der riesigen Teile. Der Kran wurde in Einzelteilen auf 36 Lastwagen befördert, das unterste Turmelement hat einen Durchmesser von über 4 m, ein Flügel ist 44 m lag, ein Windrad wurde mit 500 Schrauben zusammengeschraubt, von denen jede 13,5 kg wiegt, um nur einige der gigantischen Zahlen zu nennen.

 

Erstaunlich schnell ging dafür der Bau, wenn das 18 m mal 18 m große Fundament fertig war: der äußere Aufbau brauchte 2 – 3 Tage, der Innenausbau ebenfalls. V 24703 steht auf einem Windrad, das ist die Anzahl der Windräder, die die erfahrene Firma davor bereits gebaut hat. Seine Leistung: 2 MW = 2000 KW = 2700 PS. Oder die anschauliche Erklärung für Laien: Im Durchschnitt produziert ein Windrad an 2 ¾ Tagen soviel Strom wie ein Tankwagen Heizöl mit 30.000 l.

 

Viele Fragen hatten die Vaihinger noch, z. B. nach der Wartung und Steuerung. Andere, die sich mit dem möglichen Bau von Windrädern auf Vaihinger Stadtgebiet beschäftigen, mussten einmal mehr erfahren, dass bei uns nur an wenigen Stellen der Wind für eine Nutzung stark genug weht, außerdem Naturschutzgebiete, die dichte Besiedelung und viele andere Gründe dagegen sprechen.

 

Nach angeregten Gesprächen über die vielfältigen Informationen wurde der Tag von den Organisatoren entspannt abgerundet: mit Mittagessen im Anker, im Poppeltal für die Jungen und Junggebliebenen auf der Riesenrutschbahn, mit einem Spaziergang Richtung Enzquelle bei Enzklösterle oder einem Stück Schwarzwälderkirschtorte und schließlich bei der gepflegten Forellenzuchtanlage im Kleinenenztal.

 

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